Bosch und Wien Energie entwickeln Blockchain-Kühlschrank

Die Blockchain-Technologie lässt sich in vielen Bereichen der Wirtschaft einsetzen. Grenzüberschreitende Transaktionen, Transparenz im Supply-Chain-Management oder die verlässliche Identitäts-Authentifizierung von Kunden - um nur einige davon zu nennen. Das deutsche Unternehmen Bosch und Wien Energie gaben am Mittwoch, dem 3. April 2019 bekannt, dass sie gemeinsam an einem sogenannten "Blockchain-Kühlschrank arbeiten." Präsentiert wurde der neuartige Kühlschrank auf dem Blockchain-Summit in Wien, wo sich Unternehmen und Entwickler aus der ganzen Welt trafen, um gemeinsam über die vielversprechende Zukunft der Blockchain zu diskutieren.

Fälschungssicherer Herkunftsnachweis Dank Blockchain

Der Begriff "smart home" hat sich besonders in den letzten Jahren stark etablieren können. Neben "smarten" Haustüren, Fenstern und Leuchtmitteln, wird auch der Kühlschrank immer intelligenter. Durch die Zusammenarbeit zwischen Bosch und Wien Energie soll dem Verbraucher eine Reduzierung des Stromverbrauchs ermöglicht werden. Mithilfe einer eigens entwickelten App kann die Temperatur über das Smartphone gesteuert, der Stromverbrauch kontrolliert und das Gerät überwacht werden. Besonders spannend ist die Warnfunktion, die ausgelöst wird, sollte man doch einmal vergessen, die Tür des Kühlschranks zu schließen. Für alle Fans von detaillierten Statistiken kann der Verbrauch im zeitlichen Verlauf, inklusive einer Analyse des CO2-Fußabdruckes, angezeigt werden.

Die Blockchain wird für diese Funktionen nicht benötigt. Für den Herkunftsnachweis des verwendeten Stroms ist sie allerdings essenziell. Für Kunden soll es in Zukunft möglich sein, die Herkunft des Stroms nachverfolgen zu können.

Die Smartphone-App, welche die Stromquellen übersichtlich darstellt.

Mithilfe der Blockchain-Technologie können diese Prozesse fälschungssicher gestaltet werden. Das schafft Vertrauen bei den Kunden. Der Kunde behält seine Daten und kann mittels Smart Contracts sicher sein, dass zum Beispiel die Temperatur nicht einseitig geändert wird.

Der CEO von Wien Energie, Peter Gönitzer, möchte mit der Entwicklung Bewusstsein für das Thema Strom schaffen und das Interesse am Strommarkt erhöhen. Außerdem wird mithilfe der Blockchain an neuen Geschäftsmodellen gearbeitet:

Wir sehen die Blockchain-Technologie für uns als Chance und testen schon heute die Möglichkeiten in der Praxis mit Pilotkundinnen und -kunden. Ziel ist es, das Thema Energie künftig angreifbarer und nachvollziehbarer zu machen. Bisher kommt der Strom einfach aus der Steckdose, die Blockchain hingegen kann dem Strom ein Mascherl geben.

Getestet wird die neue Entwicklung innerhalb der nächsten Monate. Vorerst aber nur mit drei Pilotkunden. Gemeinsam mit rund 100 Bewohnern wird untersucht, wie neue Stromtarife inklusive Blockchain-Technologie und auf Basis von sogenannten Smart Meter auf Kundenseite funktionieren.

KRYPTOKUMPEL.


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Bildnachweis #2: Wien Energie