Bakkt darf weiter hoffen – LedgerX Bitcoin-Futures kommen doch (noch) nicht…

"What a shitshow" würde man dazu in den USA sagen. Erst gestern ließ LedgerX gegenüber Coindesk und auf Twitter groß ankündigen, dass sie weltweit die ersten sind, welche gedeckte Bitcoin-Futures anbieten. Doch die Lage könnte sich innerhalb von 24 Stunden nicht mehr wenden. Denn wie es jetzt heißt, werden die Futures doch nicht kommen - auf Anweisung der CFTC.

Wettbewerbsschädigendes Verhalten und drohende Anklage

Es scheint, als wäre LedgerX etwas zu euphorisch gewesen am gestrigen Mittwoch, dem 31. Juli 2019. Denn nachdem der CEO Paul Chou gegenüber Coindesk verkünden ließ, dass die Futures starten, ergibt sich heute ein anderes Bild. Die CFTC in den USA hat dem ganzen Plan einen Strich durch die Rechnung gemacht. LedgerX erhielt von der Behörde nicht die erforderliche Genehmigung. Denn insgesamt sind zwei Genehmigungen erforderlich: einmal die DCM (designated contract market), und einmal die DCO (derivates clearing organization) Lizenz. Und während LedgerX die DCM Lizenz bereits offiziell erhalten hat, fehlt letztere.

Das sah das Unternehmen allerdings anders. Die CFTC hat 180 Tage Zeit, eine DCO-Lizenz zu genehmigen oder abzulehnen. Nachdem die 180 Tage Frist verstrichen ist ging man bei LedgerX wohl davon aus, dass alles in Ordnung sei:

Wir haben den Zusatz am 8. November 2018 eingereicht. Es sind mehr als 180 Tage vergangn und wir wissen nicht, warum dies jetzt der Fall ist.

Ein zuständiger Mitarbeiter der CFTC, der namentlich nicht genannt werden möchte, stellte klar:

Das fehlen einer Entscheidung bedeutet keine Genehmigung, und die Selbstverifizierung eines Unternehmens ist keine Option.

Wir selbst waren verwundert, als bereits gestern einige Tweets von LedgerX nicht mehr verfügbar waren. Wie sich herausstellte, steckt hinter der Entfernung der Posts mehr als angenommen. Wie Coindesk berichtet, werden die gedeckten Bitcoin-Futures nicht wie versprochen diesen Donnerstag starten. Die Commodity Futures Trading Commission forderte LedgerX auf, ihre Tweets zu löschen. Andernfalls drohe dem Unternehmen eine Anklage wegen:

  • wettbewerbsschädigendes Verhalten
  • Verletzung der Pflichten
  • und Verstoß gegen die Regulierungen

Mit dem Launch der gedeckten Bitcoin-Futures wäre LedgerX der erste Anbieter weltweit gewesen. Doch nun startet das Rennen um den Thron erneut. Man darf gespannt sein, ob Bakkt nun doch der erste sein wird.

 

KRYPTOKUMPEL.


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