Kryptowährungen werden von ihren Communities oft beschützt wie ihre kleinen Babys. Deswegen lösen vermeintlich kleine Aussagen auf Twitter oft unbegründet heftige Diskussionen aus. Der Mitgründer von Blockfyre sorgt nun mit seiner neuesten Aussage für Aufregung. Seiner Meinung nach haben 50% der Top-10 ihren Platz nicht verdient. Der Buchautor und Bitcoin-Blogger Christoph Bergmann kontert.
XRP und BCH sollen Platz für VET und LINK freimachen
Simon Dedic ist Mitgründer des Blockchain-Unternehmen Blockfyre. Dieses veröffentlicht regelmäßig Analysen zu Kryptowährungen und bewertet diese anhand verschiedener Faktoren. Die Aussagen von Dedic sind zwar seine private Meinung, stimmen aber großteils mit jenen von Blockfyre überein.
Während er immer wieder kleinere Projekte bewirbt, ist er von einigen großen Kryptowährungen nicht überzeugt. Auf Twitter schreibt er vor wenigen Tagen, dass fünf von zehn der Top-10 Kryptowährungen ihren Platz nicht verdient hätten:
Ich werde ernsthaften Hass dafür bekommen, aber ich stehe zu meiner Meinung: XRP, BCH, BSV, LTC und EOS gehören definitiv nicht in die Top 10 der Kryptowährungen.
Ehrlicherweise kann ich nicht darauf warten, bis sie den Weg für solide Kandidaten wie VET, LINK, XTZ oder ATOM freimachen.
I will get some serious hate for that, but I stand by my opinion:$XRP, $BCH, $BSV, $LTC and $EOS absolutely do NOT deserve belonging to the TOP 10 cryptocurrencies.
Actually can't wait until they vanish and clear the way for solid candidates like $VET, $LINK, $XTZ or $ATOM.
— Simon Dedic (@scoinaldo) June 21, 2020
Geht es nach dem Blockfyre-Mitgründer, haben XRP, BCH,BSV, LTC und EOS nichts in den Top 10 zu suchen und sollten von, seiner Meinung nach, besseren Kryptowährungen wie VET oder LINK ersetzt werden. Gründe für seine Aussagen liefert Dedic allerdings nicht. In den Kommentaren erwähnt er auf die Anfrage eines Users, dass XRP zwar möglicherweise Gewinne bringen wird, er aber bezweifelt, dass es zur Weiterentwicklung des Kryptoraums beitragen kann.
Christoph Bergmann kontert Aussagen des Blockfyre-Gründers
Christoph Bergmann, der bekannte Autor des Buches "Bitcoin: Die verrückte Geschichte vom Aufstieg eines neuen Geldes" (Hier bestellen), wird auf den Tweet von Dedic aufmerksam und kann die Aussagen keinesfalls so stehen lassen.
Denn anders als Dedic, ist Christoph Bergmann nicht von den genannten, kleineren Projekte des Blockfyre-Mitgründers überzeugt und liefert Fakten, die dies beweisen sollen. Nach Aussagen des Buch-Autors sind VET, XTZ und ATOM sogenannte "Wüsten" - Projekte ohne Nutzer, ohne Ökosystem und basierend auf reinen theoretischen Grundlagen ohne wirkliche Anwendung. XRP, BCH, BSV, LTC und EOS dagegen haben echte User und damit auch einen tatsächlichen Nutzen.
Ein Anhänger der Kryptowährung VeChain (VET) wollte diese Aussagen nicht unkommentiert lassen. Er argumentiert, dass VeChain viele Anwendungen habe und echte Transaktionen der Supply-Chain-Management Industrie vorzuweisen hat. Bergmann antwortet mit "Ja. Genau so sieht Massenadaption aus." und fügt ein Bild an, welches Großteils leere Blöcke zeigt:
Yeah. That's how mass adoption looks like. pic.twitter.com/VqzKTnLFcW
— 🚀Christoph Bergmann🚀 (@BTC_de_Blog) June 24, 2020
Allgemein wäre es wünschenswert, wenn es in der Crypto-Community mehr Miteinander, statt Gegeneinander geben würde. Doch Investoren, die viel Geld in Kryptowährungen investieren und auf enorme Kursgewinne hoffen machen es oft schwierig, objektiv miteinander Diskutieren zu können.
Markus von Kryptokumpel.de
Bildnachweis: pixabay.com | CC0
