Der weit verbreitete Mythos, dass Bitcoin großteils für illegale Transaktionen im Darknet verwendet wird, sollte schon längst Geschichte sein. Denn durch die Public-Blockchain wäre es heute keine besonders gute Idee mehr, illegale Aktivitäten mit Bitcoin (BTC) zu tätigen. Es gibt mittlerweile aber viele weitere digitale Währungen, die anonyme Transaktionen versprechen. Doch nur unter der Bedingung, dass die User sie auch richtig verwenden.
Wie Chainalysis, Anbieter für Kryptowährungsuntersuchungen und Compliance-Lösungen für globale Strafverfolgungsbehörden, in einem neuen Blog-Beitrag bekannt gibt, dürften die Privacy-Funktionen von DASH oftmals nicht so Privat sein wie angenommen. Dies würde es der Strafverfolgung leicht machen, die Transaktionen zu verfolgen. Die Anzahl dieser Transaktionen ist nicht zu vernachlässigen, denn das täglich gehandelte Volumen von DASH und Zcash belauft sich auf mehr als $1,5 Milliarden USD.
Nach Angaben von Chainalysis kann ein Großteil dieser Transaktionen nachverfolgt werden. Die Bezeichnung von Dash als Privacy-Coin ist nach Angaben des Berichts sogar eine Fehlbezeichnung:
Es ist möglich, Mixing-Transaktionen, die funktionell identisch mit PrivateSend sind, auf anderen technologisch ähnlichen Kryptowährungen durchzuführen. Aus technischer Sicht bedeutet dies, dass die Privacy-Funktion von Dash nicht besser ist als jene von Bitcoin, so dass die Bezeichnung "Privacy-Coin" eine falsche Bezeichnung für Dash ist.
In einer Stellungnahme gegenüber cointelegraph sieht Dash Core Group CEO Ryan Taylor die Angelegenheit aber eher gelassen, denn die Funktionalität von anonymen Transaktionen sei optional und wichtig für viele Anwender. Er freut sich, dass Chainalysis seine Kryptowährung in ihre Plattform aufgenommen hat.
Ähnlich fällt das Urteil von Chainalysis über die Kryptowährung ZCash aus. ZCash verwendet zk-SNARK - Zero-Knowledge Succinct Non-Interactive Argument of Knowledge - für eine maximale Privatsphäre. zk-SNARK ermöglicht es, dass lediglich der Empfänger Informationen über die Transaktion erhält. Das geht so weit, dass der Empfänger nicht einmal weiß, von wem die Transaktion überhaupt gesendet wurde.
Doch laut der Untersuchungen von Chainalysis sind nur 0,9% aller Transaktionen mit ZCash völlig geschützt und anonym. Zwar nutzen 14% der ZCash Transaktionen einen sogenannten "shielded pool", doch in nur 6% aller Fälle sind sowohl Versender, Empfänger und die Transaktionsmenge vollständig verschlüsselt. Im Bericht heißt es dazu:
Auch wenn also die Verschleierung auf Zcash aufgrund der zk-SNARK-Verschlüsselung stärker ist, kann Chainalysis immer noch den Transaktionswert und mindestens eine Adresse für über 99% der ZEC-Aktivitäten liefern.
Für den Großteil der Anwender dürfte dies aber kein Problem darstellen, denn nach Angaben des Berichts werden nur 0,2% der Darknet-Transaktionen mit Dash und ZCash getätigt. Doch Privacy-Coins wie ZCash haben es nicht immer leicht. Wie wir letztes Jahr berichteten, wurde die Kryptowährung von Coinbase UK ausgelistet:
Markus von Kryptokumpel.de
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