Rechtsstreit: Tezos (XTZ) ICO-Investoren könnten $25 Mio. USD zurückerhalten

2017 war das Jahr der ICOs und großen Zukunftsvisionen, bevor 2018 die Träume vieler Unternehmen und vor allem vieler Investoren zerstört wurden. Denn mit Kursabstürzen von bis zu 99% konnte ein Teil der Projekte ihre Geschäftstätigkeiten, soweit überhaupt vorhanden, durchführen. Auch das Krypto-Projekt Tezos startete Mitte Juli 2017 ein Initial Coin Offering. Doch weil dieses nicht registriert wurde, hat Tezos nach einem lang anhaltenden Rechtsstreit einen Vergleich in Höhe von $25 Mio. USD eingereicht.

Sammelklage von Teilnehmern des Tezos ICOs

Das Initial Coin Offering für Tezos (XTZ) Tokens, welches von 1. - 13. Juli 2017 stattfand, war nach Angaben der Anwaltskanzlei Block & Leviton illegal durchgeführt worden. Bereits im November 2017 reichte die Kanzlei eine Klage ein mit der Anklage, dass Tezos illegalerweise anhand eines unregistrierten ICOs Ethereum (ETH) und Bitcoin (BTC) in Höhe von $232 Millionen USD eingesammelt hat.

Nun wurde von der Anwaltskanzlei eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der es heißt, dass sich alle Personen melden sollen, die am Tezos ICO teilgenommen hatten:

Wenn Sie Geld oder Kryptowährungen an die Tezos Foundation zwischen 1. Juli 2017 und 13. Juli 2017 gesendet haben, dann haben Sie eventuell Anspruch auf einen Teil des $25 Millionen Dollar Vergleichs. Ihre Rechte werden durch eine Sammelklage erreicht, die vor dem United States District Court, Northern District of California, bearbeitet wird.

Der Anspruch auf eine Zahlung ist aber an einige Punkte gebunden. So heißt es, dass der Kläger, um einen Ansprucht auf einen Teil der Schadenssumme zu haben:

  • keinen Zugriff auf die XTZ haben durfte. entweder durch einen verlorenen Private Key oder einer Verweigerung der Bereitstellung von KYC-Daten und
  • nicht beabsichtig, in Zukunft Zugriff auf die Token zu haben.

Zusätzlich müssen Kläger zustimmen, bei einer Auszahlung der Summe den Zugriff zu den XTZ zu zerstören und keinen Zugriff mehr darauf haben.

Vergleichs-Anhörung vor Gericht am 27. August

Am 27. August 2020 wird es eine Anhörung vor dem United States District Court, Northern District of California geben. An diesem Tag wird verhandelt, ob es sich bei der Summe in Höhe von $25 Mio. USD um einen angemessenen, fairen und adäquaten Vergleich handelt. Weiters besteht die Möglichkeit, dass die Klage zum Nachteil der Kläger abgewiesen und kein Geld an die Investoren ausbezahlt wird.

"Geschädigte" können sich unter der Webseite www.TezosFoundationSettlement.com informieren und anmelden. Bis zum 16. Oktober können Teilnehmer des eventuell anstehenden Vergleichs das zur Verfügung gestellte Formular ausfüllen. Sollte Tezos tatsächlich die Summe begleichen müssen, erhalten nur Investoren Geld zurück, die sich registriert haben.

Tezos bestreitet, etwas Falsches oder Unrechtmäßiges getan zu haben und bezeichnet die Anklage als wertlos.

Vor wenigen Tagen berichteten wir über den Fall von BitClave. Ander als bei Tezos, welche sich als seriöses Projekt herausgestellt hat, scheiterte BitClave und muss nun $25,5 Millionen USD zurückzahlen:

ICO Versprechen nicht eingehalten: BitClave muss Investoren $25,5 Mio. USD zurückzahlen

 

Markus von Kryptokumpel.de
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