Venezuela: 15% bezahlen Benzin mit der Landes-Kryptowährung Petro (PTR) – Freiwillig?

In Venezuela wurde vom Staat eine eigene Kryptowährung eingeführt. Auch wenn von vielen Seiten die Bezeichnung als Kryptowährung kritisiert wird, scheinen immer mehr Menschen in Venezuela die digitale Währung zu Nutzen. Neuesten Berichten zufolge bezahlen mittlerweile 15% an der Tankstelle mit der Landes-Kryptowährung Petro.

Venezuela kämpft seit Jahren mit Hyperinflation

Die neuesten Zahlen nur Nutzung von Petro (PTR) wurden von der venezolanischen Nachrichtenplattform Ultimasnoticias am Donnerstag bekannt gegeben. Die Angaben wurden gemeinsam von der Regierung mit einem neuen Plan veröffentlicht, der eine breitere Anwendung der Kryptowährung in Betracht zieht. Nach Angaben der Nachrichtenagentur, die als Regierungsfreundlich gilt, stellt die breite Nutzung der Kryptowährung einen Meilenstein dar und von Menschen jeglicher Altersschicht genutzt werden.

Doch Venezuela muss sich für den Einsatz der Kryptowährung auch Kritk gefallen lassen. Nach Angaben der Regierung ist Petro (PTR) mit jeweils einem Barrel Rohöl gedeckt, Beweise dafür gibt es aber nicht und Petro kann auch nicht gegen Rohöl eingelöst werden. Außerdem entspricht die Bindung der Kryptowährung an eine staatliche regulierte Währung nicht den Grundsätzen von Bitcoin und Co.

Die staatliche Kryptowährung inklusive einer Währungsreform wurde im Jahr 2018 als Konsequenz der nicht aufhaltbaren Inflation in Venezuela eingeführt. Durch die sogenannten Hyperinflation der Landeswährung Bolivar sah man sich wohl gezwungen, eine Lösung zu finden, um das Problem aufzuhalten. Bereits Anfang 2018 herrschte im südamerikanischen Land eine Inflation von fast 3000%, die kontinuierlich ansteigt.

Bei der aktuellen Zahl der Nutzung von Petro stellt sich also die Frage, ob die Menschen vor Ort sich freiwillig für die Verwendung der Kryptowährung entschieden haben.

Nicht nur Venezuela von Inflation betroffen

Aber nicht nur Venezuela hat mit Inflation zu kämpfen, auch in anderen Ländern zeichnet sich eine Inflation ab, die sich wahrscheinlich nicht mehr verhindern lässt. In den USA wurden als Folge der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Wirtschaftsschäden Unmengen an neuem Geld gedruckt und Kredithilfspakete an Unternehmen erlassen.

Zwar steigen die Aktienmärkte seit mehren Wochen wieder an, ein Zusammenhang mit der Wirtschaft wird von Experten allerdings nicht gesehen. Denn die Folgen der Corona-Pandemie werden weltweit wohl noch eine Weile andauern.

Währenddessen suchen institutionelle Investoren nach alternativen, um sich gegen eine bevorstehende steigende Inflation abzusichern. Eine Möglichkeit ist dabei der Kauf von Kryptowährungen wie Bitcoin:

Grayscale: Institutionelle Investoren nutzen Bitcoin (BTC) als Absicherung gegen die Inflation

 

Markus von Kryptokumpel.de
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