Kanada: Krypto-Unternehmen werden ab sofort offiziell als Finanzdienstleister anerkannt

Die angemessene Regulierung von Kryptowährungen und Unternehmen, die mit Kryptowährungen Geschäfte betreiben, ist Regierungen weltweit immer noch ein Rätsel. Während Russland Bitcoin völlig verbieten will, geht Kanada einen anderen Weg. Seit gestern, dem 1. Juni 2020, werden Krypto-Unternehmen offiziell als Finanzdienstleister anerkannt.

Transaktionen von mehr als $7,403 USD müssen gemeldet werden

Für Krypto-Börsen und Zahlungsdienstleiter, die in der Kryptowelt tätig sind, gibt es gute Nachrichten. Die im Jahre 2019 eingereichte Verordnung zum Thema Straftaten (Geldwäsche) und Terrorismusfinanzierung wurde im Juni 2019 verabschiedet und trat mit 1. Juni 2020 in Kraft. Darin heißt es:

Händler von virtuellen Währungen: Die Gesetzesänderungen von 2014 für virtuelle Währungshändler werden am 1. Juni 2020 in Kraft treten. Die Gesetzesänderungen von 2014 verlangen, dass virtuelle Währungshändler sich als Gelddienstleistungsunternehmen registrieren lassen und andere gesetzliche Verpflichtungen erfüllen müssen, wie die Meldung verdächtiger Transaktionen und die Einführung eines Compliance-Programms. Die übrigen Verpflichtungen der virtuellen Währungshändler, die sich aus diesem Gesetzespaket ergeben, treten am 1. Juni 2021 in Kraft.

Kurz: Von heute an werden kanadische Firmen, die mit virtuellen Währungen zu tun haben, rechtlich als Geldservice-Unternehmen anerkannt. Exchanges und Zahlungsdienstleister müssen sich bei FINTRAC (Financial Transactions and Reports Analysis Centre of Canada) registrieren und sind verpflichtet, Transaktionen mit einer Summe von mehr als $7,403 USD zu melden.

Regulierung für Börsen und Zahlungsdienstleister war ein langer Weg

Francis Pouliot, ein kanadischer Politiker, Bitcoin-Anhänger und CEO der Krypto-Börse Bull Bitcoin, hat sich bereits seit 2014 für die Erarbeitung und den Erlass des Gesetztes eingesetzt. Am Sonntag schrieb er auf Twitter, dass dies sein letzter Tag als unregulierter Betreiber einer Börse für virtuelle Währungen sei:

Für seine Börse hat die neue Regulierung sogar einen großen Vorteil: Transaktionen unter 1,000 CAD (Canadian Dollar) benötigen kein KYC-Verfahren (Know-Your-Customer). Einen Sieg will Pouliot das neue Gesetz aber nicht nennen. Denn Transaktionen über 10,000 CAD melden zu müssen, sieht er als ungerecht. Immerhin müssen Banktransaktionen, die einen Wert von 10,000 CAD überschreiten, nicht gemeldet werden.

 

Markus von Kryptokumpel.de
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