Weißrussland: Zentralbank genehmigt Pilot-Plattform für Ausgabe von digitalen Token

Wie die Nachrichtenagentur Sputnik Belarus gestern bekannt gab, erhielten kommerzielle und staatliche Banken in Weißrussland die offizielle Genehmigung zur Ausgabe von Token. Getestet wird die Ausgabe in Form eines Pilot-Programms, die rechtlichen Rahmenbedingungen werden staatlich geregelt. Nachbar Russland scheint sich derweil in die entgegengesetzte Richtung zu entwickeln. Investoren sind von bevorstehenden Verboten aber nicht beeindruckt.

Test-Plattform bis zum Jahr 2024

Insgesamt 12 Banken, sowohl Staatlich als auch Privat geführte, haben von der Zentralbank Weißrusslands die Genehmigung zur Ausgabe erhalten. Die staatlichen Rahmebedingungen sollen helfen, sogenannte ICOs (Initial Coin Offerings) unter Einhaltung aller Gesetze anbieten zu können.

Getestet wird die Ausgabe von Tokens anhand einer Test-Plattform. Von 11. Januar 2021 bis 1. Januar 2024 wird das Programm getestet. Befugte Banken im knapp 10-Millionen-Einwohner-Land dürfen mit maximal 10% ihres regulatorischen Kapitals teilnehmen. 2024 soll anschließend entschieden werden, ob die Ausgabe von Token fortgeführt werden soll.

Ermöglicht wird dies durch den Erlass Nr. 8 "Über die digitale Wirtschaft", der nun verabschiedet wurde. Dieser Erlass befugt die weißrussische Nationalbank, die Adoption der digitalen Wirtschaft voranzutreiben.

Nachbar Russland schlägt einen anderen Weg ein

Anders als Weißrussland, entwickelt sich Russland eher hin zu einem Bitcoin-Verbot, als zu einer Akzeptanz von digitalen Assets. Bereits des öfteren wurde im Land über ein Bitcoin-Verbot diskutiert. Der zuletzt eingereichte Gesetzesentwurf sieht sogar hohe Strafen für den Besitz und den Handel mit Kryptowährungen vor.

Personen, welche illegalerweise Kryptowährungen für Transaktionen im Internet verwenden, müssen mit einer Strafe von 7.000$ oder sieben Jahren Gefängnis rechnen.

Unternehmen, die Coins oder Tokens ohne Genehmigung der Zentralbank ausgeben oder betreiben, erhalten eine Strafe von bis zu 28.000$. Stellen Unternehmen eine Bezahlung mit Bitcoin und Co. zur Verfügung, könnten diese bei Inkrafttreten des Gesetztes eine Strafe von 13.900$ erhalten.

Doch russische Investoren hält das nicht davon ab, in digitale Assets wie Bitcoin zu investieren. Wie wir vor wenigen Tagen berichteten, verzeichnen Krypto-Börsen in Russland trotz möglicher bevorstehender Verbote einen starken Anstieg an Investoren:

Trotz Anzeichen von Bitcoin-Verbot: Krypto-Börsen in Russland verzeichnen Anstieg an Investoren

 

Markus von Kryptokumpel.de
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