Microsoft präsentiert dezentrales Identifizierungssystem auf Basis der Bitcoin Blockchain

Kryptowährungen und Blockchain als Investment für wenige kleine Privatinvestoren ist Geschichte. Längst haben große Konzerne die Vorteile der neuartigen Technologie erkannt und arbeiten mit Hochtouren daran, ihre Entwicklungen voranzutreiben. Der IT-Gigant Microsoft veröffentlichte am gestrigen Mittwoch Details über das dezentrale Identifizierungssystem auf Basis der Bitcoin Blockchain.

ION Netzwerk auf Basis der Bitcoin Blockchain

Microsoft beschreibt die Technologie, die eine dezentrale Identität ermöglichen soll, als "Decentralized Identifiers (DID)". ION, das Netzwerk, auf dem in Zukunft alles geschen soll, läuft auf Basis der Bitcoin Blockchain. Dies wurde gestern in einem offiziellen Blogbeitrag von Microsoft bekannt gegeben. Darin heißt es:

Wir freuen uns zu sehen, wie ION den Sprung zum Bitcoin-Mainnet für seine öffentliche Beta-Version geschafft hat. ION ist ein öffentliches 'Layer 2'-Netzwerk, das auf Open-Source-Quellcode aufbaut, den jeder überprüfen, ausführen und zu dem jeder beitragen kann. (...)  Das Kernversprechen der DID-Technologie besteht darin, allen Einzelpersonen und Organisationen das Eigentum und die Kontrolle über ihre Identität zu ermöglichen, was gut zu unserer Mission passt, jeden Menschen zu befähigen, zu arbeiten, zu spielen und mehr zu erreichen. Um dieses Versprechen einzulösen, haben wir einen anderen Weg gewählt als einige der eher zentralisierten Ansätze für DID-Technologien - und wir glauben, dass ION ein Beispiel für diese Entscheidung ist.

Anders als bei E-Mail Adressen oder Benutzernamen werden DIDs von den Personen vollständig selbst generiert und kontrolliert. Das bedeutet, dass keine zentrale Einheit über diese Daten hat, was dem User die vollständige Kontrolle über seine Privatsphäre gibt. Zusätzlich könnten DIDs dezentralisierte, digitale Berechtigungsnachweise wie Führerscheine oder offizielle Dokumente ermöglichen.

Microsoft mit großem Interesse an Blockchain-Technologie

Schon jetzt können interessierte Personen ION DIDs auf Basis von Test-Userdaten kreieren oder eigene Nodes laufen lassen, um DIDs zu veröffentlichen, die auf dem ION Netzwerk gefunden werden können. Die Keys für die DIDs (Decentralized Identifiers) verlassen nach Angaben des Blogbeitrags niemals die Hände der Besitzer und alle Operationen auf dem ION-Netzwerk werden auf dem lokalen Gerät signiert.

Während die Basis-Entwicklung des DID Protokolls nach Angaben von Microsoft nicht schwierig ist, wird die Bildung eines dezentralen und skalierbaren Netzwerks, ohne Rückgriff auf vertrauenswürdige Validierungsknoten, eine große Herausforderung. Nichtsdestotrotz plant der IT-Gigant den finalen Launch von ION noch diesen Herbst. Der Umstieg auf das Bitcoin Netzwerk sei ein großer Schritt zur Erreichung dieses Ziels gewesen.

Microsoft zeigte bereits in der Vergangenheit das Interesse an der Blockchain-Technologie. Vor wenigen Tagen gründete man gemeinsam mit Chainlink, Nasdaq und mehr als 20 andern Unternehmen und Organisationen die InterWork Alliance (IWA). Das Ziel: Rahmenbedingungen für die Verwendung von Tokens schaffen.

Chainlink, Nasdaq und Microsoft arbeiten gemeinsam an Rahmenbedingungen für Token-Standard

 

 

Markus von Kryptokumpel.de
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