SEC Mitarbeiter: Tokens zur Aufrechterhaltung des Netzwerks sind keine Wertpapiere


Die SEC (Securities and Exchange Commission) ist für die Kontrolle des Wertpapierhandels zuständig und stellt eine der wichtigesten Behörden in Bezug auf die Regulierung von Kryptowährungen dar. Hester M. Peirce, eine Mitarbeiterin der SEC, spricht anlässlich einer Konferenz zum Thema Regulierungen in innovativen Branchen. Einen besonderen Fokus legt sie auf die richtige Betrachtung von Kryptowährungen und Blockchain. Dabei behandelt sie einige interessante Aspekte und wirkt durchaus positiv eingestellt gegenüber der neuen Technologie. Peirce stellt aber klar, dass diese Ansichten ihre persönlichen Meinungen darstellen und nicht zwangsläufig jene der Securities and Exchange Commission darstellen. Eine Mitarbeiterin, welche dieser Thematik sehr positiv gegenüber steht, dürfte für zukünftige Regulierungen aber von großem Vorteil sein.

Token zur Aufrechterhaltung des Netzwerks sind keine Wertpapiere

"Die Idee, unsere Einstellungen neu zu überdenken, ergibt sich auch aus einem Jahrzehnt technologischer Entwicklungen im Zusammenhang mit Blockchain und Kryptowährungen. Dieses Gebiet fordert Regulierungsstellen auf der ganzen Welt heraus, die SEC ist dabei deutlich erkennbar keine Ausnahme. Wir, und auch andere Regulatoren, fragen uns, ob existierende Vorschriften auf diesen Bereich anwendbar sind, oder ob es einer neuen Rahmenordnung bedarf."

Nach Angaben der Mitarbeiterin ist die größte Herausforderung bei der Regulierung von Kryptowährungen und Blockchain die Dezentralität. In der Wirtschaft herrsche theoretisch auch eine gewisse Dezentralität durch den freien Wettbewerb, diese wird aber in der Praxis durch große Player unterdrückt. Die Gesetze der SEC wurden nach der Annahme, jedes Unternehmen habe eine Person bzw. mehrere Personen an der Spitze, konzipiert. Dieses System lässt sich aber nicht auf Blockchain-basierte Netzwerke anwenden: "Das Ziel der meisten Blockchain Projekte ist ein Netzwerk zu bilden, dass von vielen Beteiligten betrieben wird, anstatt einer zentralen Einheit. Am Ende darf es niemanden geben, der das Schiff steuert." Peirce merkt aber an, dass auch diese dezentralen Projekte als zentrale Einheit anfangen, genauso wie herkömmliche Start-Ups. Die einen verkaufen Wertpapiere, die anderen Tokens. Sie schließt aber virtuelle Währungen, die zur Aufrechterhalung des Netzwerks benötigt werden, von den Gesetzen für Wertpapiere aus:

Token, welche für die Aufrechterhaltung des Netzwerks verkauft werden und nicht als Investment, fallen nicht unter die Definition von Wertpapieren.

Die SEC hat für solche Einordnungen einen Test, den sogenannten Howey-Test, entwickelt. Dieser wurde vor sieben Jahrzehnten entwickelt. Man darf aber stark daran zweifeln, dass damals schon virtuelle Währungen zur Aufrechterhalung dezentraler Netzwerke verkauft wurden und somit dieser Test auf Kryptowährungen anwendbar ist. Peirce zeigt sich zuversichtlich und teilt mit, dass man bereits an ergänzenden Anleitungen arbeite, die Krypto-Startups aufzeigen sollen, ob ihre Tokens zur Mittelbeschaffung unter das Recht der Wertpapiere fallen. Abschließend stellt Peirce klar, dass die SEC ihre Einstellung gegenüber Krypto-Projekten ändern muss:

Wir machen Investoren zu Recht den Vorwurf, blind in alles zu investieren, dass mit Krypto bezeichnet wird. Gleichzeitig laufen wir mit der selben Einstellung vor allem davon, was mit Krypto zu tun hat.

Wer sich die komplette Stellungnahme der Mitarbeiterin durchlesen möchte, gelangt hier zum vollständigen Text.

KRYPTOKUMPEL.

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